Vorgeschichte
Das Restaurant Bären in Schänis hat seine Türen Ende April 2024 geschlossen. Eine Interessensgruppe aus Schännerinnen und Schännern hatte bereits vor der Schliessung im Frühling 2024 mit dem Wirtepaar Kontakt aufgenommen, um die Möglichkeit der Weiterführung eines Restaurantbetriebs im Dorfkern von Schänis zu prüfen. Das Wirtepaar wollte die gesamte Immobilie inkl. Restaurant verkaufen und ihre verdiente Pension geniessen. Sie wollten das Restaurant jedoch nicht einfach an „irgendwen“ verkaufen, sondern bevorzugt an eine Organisation, die den fortlaufenden Betrieb des Restaurants gewährleistet.
Ausgangslage
Seit der Schliessung des Bären gab es keinen Restaurantbetrieb im Dorfkern von Schänis mehr. Dieses sogenannte „Beizensterben“ würde sich im gesamten Ortsgebiet der Politischen Gemeinde Schänis weiter verschärfen. Aus diesem Grund stellte sich die Interessensgruppe die Frage:
„Kann es sein, dass in Schänis mit einer Bevölkerung von mehr als 4’000 Einwohnerinnen und Einwohnern kein Restaurantbetrieb mehr aufrechterhalten werden kann?“
Die Interessensgruppe war der Meinung: Nein! Ein Restaurantbetrieb im Dorfkern von Schänis ist nötig sowie betriebswirtschaftlich machbar. Wenn das Restaurant Bären an einen „unbekannten Dritten“ verkauft und nicht als Restaurant weitergeführt wird, gibt es in Schänis in kurz- bis mittelfristigem Zeithorizont keine geeigneten Immobilien mehr, in welchen ein Restaurantbetrieb errichtet werden kann. Fazit: „Wir müssen jetzt reagieren und sämtliche Möglichkeiten schnell prüfen – wir wollen nichts unversucht lassen.“
Was war die Idee?
Es sollte die „Immobilien Genossenschaft Schänis, kurz IGS“ gegründet werden, welche die Immobilie Bären vollständig erwirbt. Der genossenschaftliche Aspekt garantiert eine breite Einbindung der Bevölkerung, die Orientierung am Gemeinwohl, Sicherheit und Stabilität sowie den langfristigen Erhalt der Immobilie als Restaurantbetrieb in Schänis.
Ursprünglich war zusätzlich die Gründung einer „Restaurant Bären Schänis AG, kurz RBS“ vorgesehen, welche den Betrieb des Restaurants und der Bar als Mieterin übernehmen sollte. Nach eingehender Prüfung hat sich die Interessengruppe jedoch entschieden, dass eine Aktiengesellschaft nicht notwendig ist. Stattdessen übernimmt die Immobilien Genossenschaft Schänis selbst die Verantwortung für den Betrieb, mit dem Ziel, ein wirtschaftlich tragfähiges und gleichzeitig gemeinwohlorientiertes Konzept für die kurz-, mittel- und langfristige Nutzung zu entwickeln.
Was wurde realisiert?
Die Immobilien Genossenschaft Schänis wurde erfolgreich gegründet. Die Finanzierung der Immobilie erfolgte durch die Genossenschafter:innen und Darlehensgeber – dazu zählen Schännerinnen und Schänner, lokale Vereine, Unternehmen, öffentlich-rechtliche Organisationen sowie ortsansässige Banken. Ende Februar 2025 wurde die erforderliche Marke von CHF 1 Mio. geknackt – ein wichtiger Meilenstein war geschafft!
Anstelle der ursprünglich geplanten Restaurant Bären Schänis AG wird der Betrieb künftig direkt von der Genossenschaft verantwortet. Um eine nachhaltige und zukunftsfähige Nutzung zu gewährleisten, wird für den Betrieb eine reduzierte Mindestmiete angeboten. Ziel ist es, nach drei bis fünf Jahren eine marktfähige Miete zu erzielen. Von Ende April bis Anfang Juli 2025 wird im Restaurant Bären ein reduzierter Übergangsbetrieb (organisiert durch engagierte Genossenschafter:innen) angeboten, bevor dann im Oktober 2025 die neue Pächterin Melanie Meier (bekannt aus dem Gasthaus Waid in Mollis) die Führung des Restaurants übernimmt. Die IGS ist glücklich darüber, mit Melanie eine tolle Pächterin für das Restaurant Bären gefunden zu haben.
Fazit: Seit Ende Februar ist bereits etwas Zeit vergangen – und noch immer sind alle Beteiligten überwältigt von der grossen Unterstützung und der positiven Rückmeldung, welche das Projekt Bären erfahren hat. Man ist überzeugt, dass der Erhalt des Bären für die Schänner Gemeinschaft einen wertvollen Treffpunkt sichert.